Als Teil der diesjährigen „Offenen Ateliers“ des Künstlerverbandes BBK Rheinland-Pfalz haben sich der Mainzer Chor voces cantantes und ihr Leiter Alexander J. Süß mit dem in England lebenden Künstler Christian Mieves zusammengetan, um Raum, Chorgesang und Malerei neu zu entdecken. Unter dem Motto „Ein Raum, ein Klang, ein Bild“ sind Sie eingeladen, den Malprozess eines großformatigen Bildes und die Arbeit an A-cappella-Stücken mitzuerleben. Das Crossoverprojekt testet Überschneidungen und Unterschiede von Musik und Malerei und fragt: sind die Gestaltungsprozesse vergleichbar? Die zweitägige Begegnung beider Künste mit abschließendem Werkstattgottesdienst, Konzert und Gespräch in der Evangelischen Kirche Mainz Weisenau bietet die Möglichkeit, Maler und Dirigenten über die Schultern zu schauen. Der Eintritt ist frei. Dozent für Malerei an der University Newcastle upon Tyne (UK) „In der Kunst siehst du jetzt so viele Leute, die nur in Gruppen arbeiten, in Kollektiven und kollaborativ. Das was ich an Musik immer so spannend finde.“ Dirigent „Ich beneide den Maler existenziell. Er erschafft aus dem Nichts.“ Statische Töne, flüchtige Malerei? In Abgrenzung und Zusammenklang hinterfragen beide Künstler ihre jeweilige Arbeitsweise und künstlerisches Selbstverständnis. Was bedeutet in der eigenen Arbeit Autorenschaft? Was Kontrolle und Zufall? Was Ordnung, Zeit? Lassen sich die Schaffensprozesse kopieren oder umkehren? Was unterscheidet den produzierenden von dem reproduzierenden Künstler? Während Malerei oft als eigenständig, an einen persönliche Stil gebunden, isoliert hinter verschlossenen Türen und statisches Objekt verstanden wird, ist Musik (und Gesang) oft zeitgebunden, polyphon im öffentlichen Raum zu finden. Dem Verständnis künstlerischer Ausdrucksformen (vergänglich/dynamisch und statisch) möchte das Projekt Raum geben und für ein Publikum erfahrbar machen. Wie Umberto Eco von dem Zusammenhang vom „The Open Work“ in der Musik und Malerei spricht, möchte der Maler fragen: Kann die Malerei ebenso im öffentlichen Raum zeitgleich miterlebt werden, sozusagen vielstimmig, vor den Augen der Betrachter entstehen und vergehen? Und inwieweit arbeitet Musik mit statischen, eigenständigen Elementen? Mit Blick auf die Offenheit des Malprozesses vergleicht der Musiker seine Kunst: Wie dehnbar ist der Gestaltungsrahmen eines Interpreten, der die einkomponierte (göttliche) Ordnung und Symbolik von Musikwerken vergangener Jahrhunderte ins heute transponiert? Der das Ziel des Komponisten und dessen metatextlichen Ideen und Inhalte für ein heutiges Publikum übersetzt? Dessen Arbeitsmaterial aus der menschlichen Stimme besteht, die ihrerseits ihre eigene Persönlichkeit und Betrachtungsweise mit sich bringt? Der Werkstattcharakter dieses Crossovers zwischen Musik und Malerei möchte auffordern, den Schaffensprozess mitzuverfolgen und an Fragestellungen persönlich teilzuhaben. Thematische Klammer bildet das „pater noster“, das „Vater Unser“ und dessen Vertonungen aus mehreren Jahrhunderten. Als weit verbreitetstes Gebet des christlichen Kulturraums wird es oft als Stütze und strukturierendes Element verstanden. Es verbindet Weltliches/Statisches mit dem Vergänglichen/Flüchtigen. Formal bescheiden, bringt es ein menschliches Bedürfnis auf den Punkt, eine Quelle künstlerischer Schaffenskraft: Den Wunsch, gesehen, gehört, erhört zu werden. Eine gemeinsame Werkschau – das entstandene Gemälde, sowie das Abschlusskonzert, eingebunden in einen Werkstattgottesdienst – steht am Ende des Schaffensprozesses. Den Schlusspunkt des Projektes setzt das Fazit der beiden Künstler, das sie in einem moderierten Gespräch diskutieren werden. Den geistlichen Impuls setzt Britta Busch, die Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Mainz-Weisenau. Das Künstlergespräch wird moderiert von der Journalistin und Galeristin Astrid Bierschenk, SWR. Liveact Malerei, Christian Mieves und Team Liveact Malerei, Christian Mieves und Team 18:00 Uhr Werkstattgottesdienst mit Vernissage und A-cappella-Konzert, Da vor Ort wenig bis keine Parkplätze vorhanden sind empfehlen wir, den ÖPNV zu benutzen. Die Linie 62 Richtung Mainz-Weisenau nehmen und an der Haltestelle Schillerschule aussteigen. Von dort aus sind es 3 Gehminuten bis zur Evangelischen Weisenau. Die nächstgelegenen öffentlichen Parkplätze finden Sie am Volkspark, Göttelmannstraße 33. Von dort aus sind es 15 Gehminuten bis zur Evangelischen Kirche Weisenau. Der Verein voces canantes e.V. finanziert sich ausschließlich über Spenden und Eintrittsgelder und braucht Ihre Unterstützung! Hier können Sie spenden. Das Crossoverprojekt KON TAKT 23 – Musik trifft Malerei wird außerdem unterstützt von:Christian Mieves
Alexander J. Süß
Das Projekt „KON TAKT 23 – Musik trifft Malerei“ sucht nach Überschneidungen von Musik and Malerei.
Es möchte aus dem Zusammenwirken von Ton- und Bild-Kunst Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der musikalischen und visuellen Gestaltung und Herangehensweise herausarbeiten. Im Mittelpunkt des Projektes steht der zweitägige Austausch von Dirigent und Chorleiter Alexander J. Süß und Maler Christian Mieves im Kirchenraum. Maler Mieves erarbeitet mit Farben auf Leinwand ein großformatiges Gemälde, Dirigent Süß mit dem A-Cappella Chor voces cantantes ein Konzertprogramm.Programm
Samstag 23 September
Öffentliche Chorprobe, Alexander J. Süß/voces cantantes
14:00 bis 18:00 Uhr Sonntag 24 September
Öffentliche Chorprobe, Alexander J. Süß/voces cantantes
14:00 bis 16:30 Uhr, danach geselliger Austausch im Kirchhof
abschließend Künstlergespräch A. J. Süß/ C. Mieves moderier von Astrid BierschenkAnreise
Unterstützung
Evangelische Kirche Weisenau
Hopfengartenstraße 22
55130 Mainz